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Mineralöl in Kosmetik

29 April 2024

Mineralöl in Kosmetik ist weitverbreitet. Allerdings rücken sowohl die gesundheitlichen Risiken als auch die Umweltauswirkungen, die bereits bei der Gewinnung beginnen, zunehmend in den Fokus der Kritik.

Bei ADA Cosmetics setzen wir uns aktiv für Ihre Sicherheit und Umweltschutz ein, weshalb wir auf Mineralöle in unserer Kosmetik weitestgehend verzichten. In diesem Artikel erfahren Sie alles über die Inhaltsstoffe und warum es ratsam ist, Mineralöl in Kosmetik zu vermeiden.

Was ist Mineralöl?

Mineralöle sind Substanzen, die aus Erdöl gewonnen werden. Das Erdöl wird durch chemische Verfahren aufbereitet – dieser Prozess wird als Raffinierung bezeichnet. Anschließend wird das Öl weiter extrahiert und gereinigt. Letztlich bleibt ein gefiltertes Mineralöl zurück, das für die Verwendung in Kosmetika geeignet ist.

MOSH vs. MOAH

Mineralöle, auch bekannt als MOH (Mineral Oil Hydrocarbons), werden in zwei verschiedene Kategorien unterteilt:

  • MOSH (Mineral Oil Saturated Hydrocarbons) sind gesättigte Kohlenwasserstoffe. Die Moleküle können sich in Kohlenwasserstoffketten oder zyklischen Ringen anordnen und enthalten ausschließlich Einfachbindungen.
  • MOAH (Mineral Oil Aromatic Hydrocarbons) bestehen aus aromatischen Kohlenwasserstoffen, die ein oder mehrere aromatische Ringsysteme aufweisen.

Warum wird Mineralöl in Kosmetik verwendet?

Mineralöle sind in zahlreichen Kosmetikprodukten enthalten und werden von vielen bekannten Unternehmen verwendet. Die Vorteile der Verwendung von Mineralölen in Kosmetik umfassen verschiedene Aspekte, die ihre Beliebtheit erklären:

  • Hautverträglichkeit: Mineralöle gelten als reizarm für die Haut. Sie sind dem menschlichen Körper aufgrund ihres Ursprungs äußerst fremd und lösen keine Allergien aus. Im Gegensatz zu pflanzlichen Ölen reagieren sie nicht mit den Keimen auf der Haut.
  • Geruchs- und farbneutral: Die Inhaltsstoffe sind geruchs- und farblos, was das Risiko für Hautreizungen oder allergische Reaktionen minimiert.
  • Okklusive Wirkung: Mineralöle bilden einen schützenden Film auf der Haut, der Feuchtigkeitsverlust verhindert und so die Haut hydratisiert.
  • Lange Haltbarkeit: Mineralöle bestehen aus stabilen chemischen Verbindungen, die besonders haltbar sind und somit für eine längere Haltbarkeit der Kosmetika sorgen.
  • Leichte Verarbeitung: Aufgrund ihrer Stabilität sind Mineralöle in Kosmetik einfach zu handhaben und können vielseitig eingesetzt werden.
  • Kosteneffizienz: Die Herstellung von Kosmetik mit Mineralölen ist oft kostengünstiger im Vergleich zu Alternativen, was sie für viele Unternehmen attraktiv macht.

Welche Folgen kann Mineralöl in der Hautpflege oder Kosmetik haben?

Die Folgen von Mineralöl in Kosmetik können potenzielle Schäden für Mensch und Umwelt bedeuten. Inwiefern Mineralöle in Kosmetik schädlich sind, ist bisher nicht ausreichend erforscht. Aktuell verfügbare Daten sind unzureichend, um quantitative Angaben zum Risiko von Mineralölen in Kosmetik zu machen.[1]

Ebenso ist unklar, wie die Inhaltsstoffe über die Haut aufgenommen werden. Insbesondere Lippenprodukte mit Mineralölen sollten allerdings vermieden werden, da diese direkt in den Kreislauf gelangen können, wenn sie oral aufgenommen werden.

Einige Diskussionen rund um den Einsatz von Mineralölen in Kosmetika beinhalten dennoch Überlegungen zu deren langfristigen Gesundheitseinflüssen, einschließlich möglicher Verbindungen zu krebserregenden Wirkungen. Trotz dieser Bedenken betont das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), dass es derzeit keine gesundheitlichen Risiken bezüglich der Inhaltsstoffe von Kosmetik mit Mineralöl gibt.[2]

Alternativen sollten aber allein aufgrund der Umweltbelastung in Betracht gezogen werden, da die Erschließung und Raffinierung von Erdöl Unmengen an Emissionen verursachen.

[1] Quelle: https://www.efsa.europa.eu/de/topics/topic/mineral-oil-hydrocarbons

[2] Quelle: https://www.bfr.bund.de/cm/343/hochraffinierte-mineraloele-in-kosmetika-gesundheitliche-risiken-sind-nach-derzeitigem-kenntnisstand-nicht-zu-erwarten.pdf

Mineralöle in Kosmetik erkennen

Mineralöle in Kosmetik zu erkennen, ist nicht immer einfach. Die INCI-Liste kann dabei hilfreich sein. Dabei handelt es sich um eine EU-Richtlinie zur Nomenklatur kosmetischer Inhaltsstoffe, wie sie auf Verpackungen angegeben werden müssen. Achten Sie beim Identifizieren von Mineralölen in Kosmetik auf Bezeichnungen, die in der INCI-Liste auftauchen. Dazu gehören:

  • Mineral Oil
  • Petrolatum
  • Paraffin
  • Paraffinum Liquidum
  • Paraffinum Subliquidum
  • Cero Microcristallina
  • Microcristallina Wax
  • Ceresin
  • Ozokerite

Deshalb vermeidet ADA Cosmetics Mineralöle in Kosmetik

ADA Cosmetics verzichtet weitestgehend auf Mineralöle in Kosmetik, obwohl sie eine breite Beliebtheit genießen. Das hat zwei wesentliche Gründe:

  1. Zum einen möchten wir unsere Umweltverpflichtungen erfüllen und keine zusätzliche Belastung durch die Förderung von Erdöl verursachen. Die Gewinnung und Filtrierung von Mineralöl erfordern einen hohen energetischen Aufwand, der mit Emissionen einhergeht. Außerdem möchten wir Erdöl als begrenzte Ressource nicht weiter erschöpfen.
  2. Zum anderen sind die Auswirkungen von Mineralölen auf die Gesundheit nicht vollständig erforscht und wir möchten keine Inhaltsstoffe verwenden, die potenziell schädlich sind.

Alternativ bieten pflanzliche Inhaltsstoffe wie Aloe Vera oder Kamille aufgrund ihrer Eigenschaften viele Vorteile gegenüber Kosmetik mit Mineralöl. Sie können vom Körper leicht aufgenommen werden und ihn mit Nährstoffen und Vitaminen versorgen. Zudem bieten sie einen langfristigen Pflegeeffekt – anders als Mineralöle, die lediglich auf der Haut liegen und den Regenerationsprozess der Haut sogar verlangsamen können.

FAQ

Welche Kosmetik enthält Mineralöl?

Da Kosmetik mit Mineralöl weitverbreitet ist, tauchen die Inhaltsstoffe in einer Vielzahl von Hautpflegeprodukten auf. Produkte, bei denen Sie die Formulierung auf Mineralöle überprüfen sollten, umfassen:

– Hautpflege wie Cremes
– Lippenpflege
– Handcreme
– Körper- bzw. Babyöl
– Schminke wie Make-up oder Lippenstift

Kann Mineralöl über die Haut aufgenommen werden?

Mineralöle dringen in die obere Hautschicht ein und können aufgrund ihrer okklusiven Wirkung nur in geringem Maß von der Haut absorbiert werden. Jedoch sind weitere Untersuchungen notwendig, um genau zu verstehen, wie der Körper Mineralöl in Kosmetik aufnimmt.

Kann der Körper Mineralöl abbauen?

Der Körper kann Mineralöle nicht selbst abbauen, da sie ihm fremd sind und nicht verstoffwechselt werden können. Es wird daher geschätzt, dass jede Person etwa 1 g Mineralöl in sich trägt.

Die Langzeitwirkung von Mineralölen in Kosmetik und deren Akkumulation im menschlichen Körper ist nicht ausreichend erforscht. Aus diesem Grund empfehlen wir, vorsichtshalber Mineralöl in Kosmetik zu vermeiden.