Insgesamt sind die Gesundheitsrisiken von Parabenen noch unzureichend erforscht, ebenso wie die Wechselwirkungen mit anderen Chemikalien. Daher ist unklar, welche potenziellen Langzeitschäden die Verbindungen verursachen könnten. Laut dem Bundesamt für Risikobewertung (BfR) fehlen insbesondere Daten zur dermalen Resorption, zum Metabolismus und zur Expositionsabschätzung.[1]
Allerdings gibt es bereits einige Studien, die gewisse Risiken belegen.
Wie alle Konservierungsstoffe unterliegen Parabene einer strengen Regulierung durch die europäische Gesetzgebung und die Sicherheit der in Kosmetika erlaubten Stoffe wurde von zahlreichen Fachkomitees umfassend bewertet.
Die derzeit in kosmetischen Produkten zugelassenen Parabene werden von mehreren Ausschüssen als sicher eingestuft. Butylparaben, Methylparaben und Propylparaben gehören jedoch zu den 28 Substanzen, die potenziell hormonell wirksam sind und werden derzeit auf europäischer Ebene neu bewertet.
Anreicherung im Körper
Eine Studie aus den USA ergab, dass Parabene sich im Körper anlagern können. In einer Stichprobe mit 2548 Teilnehmern wurden Urinproben auf verschiedene Parabene untersucht. In 99,1 % der Proben wurde Methylparaben und in 92,7 % Propylparaben gefunden. Butyl- und Ethylparaben konnten ebenfalls in über 40 % der Urinproben nachgewiesen werden. Da Frauen in der Regel häufiger Kosmetikprodukte verwenden, haben sie höhere Parabenwerte. [2]
Hormonelle Wirkung
Eine besorgniserregende Tatsache im Hinblick auf den Stoff ist vor allem die strukturelle Ähnlichkeit von Parabenen mit dem Hormon Östrogen. Studien haben gezeigt, dass Butylparabene endokrin aktiv sind – also in das hormonelle System des Körpers eingreifen – wenn auch etwa 1000-mal schwächer als hormonelles Östrogen.
Bei männlichen Ratten und Mäusen führte etwa die Zugabe von Parabenen zu einem Rückgang des Testosteronspiegels und der Spermienproduktion, während bei weiblichen Ratten eine Vergrößerung des Uterus auftrat. [3]
Eine im Jahr 2006 durchgeführte Studie von Wissenschaftlern am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig untersuchte zudem die hormonellen Auswirkungen von Parabenen in der Schwangerschaft. Es wurde festgestellt, dass die Verwendung von Butylparaben in Kosmetika während der Schwangerschaft möglicherweise zu Übergewicht bei Kindern führen kann. [4]
Zusammenhang mit Brustkrebs
Darüber hinaus besteht eine Verbindung zwischen der Aufnahme von Parabenen und Brustkrebs, denn die Chemikalien wurden in Gewebeproben von Brusttumoren gefunden. Allerdings gibt es keine eindeutigen Ergebnisse, die bestätigen, dass Parabene krebserregend sind. Dennoch hat das BfR vorläufig die Verwendung von parabenhaltigen Deodorants verboten. Aufgrund der begrenzten Datenlage wird generell ein Verzicht oder ein sparsamer Einsatz von Parabenen empfohlen.[5]