Hautpflegekompetenz

Nanopartikel in der Kosmetik

18 Dezember 2024

Nanomaterialien werden zunehmend in der Kosmetik und in vielen anderen Industrien verwendet. Die winzigen Partikel sind kleiner als 100 Nanometer und sollen die Wirksamkeit der Produkte verbessern. Angesichts der steigenden Verwendung – schätzungsweise soll der Markt für Nanotechnologie und Nanomaterialien jährlich um mehr als 19 % wachsen[1] – ist die Frage zur Sicherheit und möglichen Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt dringlicher denn je. Was genau steckt hinter Nanomaterialien in Kosmetika und wie sicher sind sie wirklich? Wir decken auf.

[1] https://www.mordorintelligence.com/de/industry-reports/nanomaterials-market

Was genau sind Nanopartikel?

Nanopartikel sind extrem kleine Partikel (nano = Zwerg), die in der Regel einen Durchmesser von weniger als 100 Nanometern (nm) haben. Zum Vergleich: Ein Nanometer entspricht einem Millionstel Millimeter, was bedeutet, dass Nanopartikel tausendmal kleiner sind als der Durchmesser eines menschlichen Haares.

Nanopartikel sind eine spezielle Form von Nanomaterialien, die durch Nanotechnologie entwickelt werden. Während Nanomaterialien allgemein alle Materialien umfassen, die im Nanobereich – also zwischen 1 und 100 nm – strukturiert sind, bezieht sich der Begriff Nanopartikel spezifisch auf feste, kugelförmige oder unregelmäßig geformte Teilchen innerhalb dieser Größenordnung. Dabei bestehen sie aus unterschiedlichen Materialien, darunter Metalle wie Zink und Titan oder organische Verbindungen. Nanopartikel sind also ein Untertyp von Nanomaterialien und besitzen aufgrund ihrer Größe und Struktur einzigartige physikalische und chemische Eigenschaften, die sie von größeren Materialien unterscheiden. Zu diesen vielfältigen Eigenschaften gehören vor allem für Kosmetikprodukte die folgenden:

  • Verbesserte Löslichkeit: Manche Nanopartikel können in Flüssigkeiten besser gelöst werden, was ihre Anwendung in kosmetischen und medizinischen Produkten vereinfacht.
  • Durchlässigkeit: Wegen ihrer kleinen Größe können sie in Bereiche eindringen, die für größere Teilchen unzugänglich sind, etwa tiefere Hautschichten.
  • Optische Eigenschaften: Nanopartikel können Licht auf einzigartige Weise reflektieren oder absorbieren, besonders nützlich bei Sonnenschutzmitteln.
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Wo sind Nanopartikel enthalten?

Nanopartikel sind dank ihrer Eigenschaften in vielen Industrien vielseitig einsetzbar. Während sie in der Kosmetikindustrie aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften wie verbesserte Löslichkeit, Durchlässigkeit und optische Effekte weitverbreitet sind, spielen sie auch in anderen Branchen eine wichtige Rolle:

  • Kosmetik: In der Kosmetikindustrie werden Nanopartikel genutzt, damit die Haut die Wirkstoffe besser aufnehmen kann oder um Produkte mit einer verbesserten Textur und Haltbarkeit zu versehen.
  • Medizin: In der Medizin werden sie beispielsweise eingesetzt, um gezielt Medikamente im Körper zu transportieren.
  • Textilindustrie: Um Stoffe wasserabweisend, schmutzabweisend oder antibakteriell zu machen, wird das Gewebe von Kleidung primär mit Silber, Siliziumdioxid, Titandioxid oder Zinkoxid in der Textilindustrie veredelt. Damit sind die Textilien langlebiger und pflegeleichter.
  • Chemie: In der chemischen Industrie kommen die winzigen Teilchen zum Einsatz, um die Entwicklung neuer Materialien zu unterstützen und chemische Prozesse zu optimieren.
  • Lebensmittelherstellung: Auch in der Lebensmittelindustrie können Nanomaterialien verwendet werden, beispielsweise um Verpackungen haltbarer zu machen oder die gezielte Freisetzung von Nährstoffen zu steuern.
  • Elektronik: In der Elektronikindustrie spielen Nanopartikel eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von kleineren, leistungsstärkeren Geräten – etwa in Halbleitern, Batterien und Displays.

Wieso sind Nanomaterialien in Kosmetikprodukten?

Nanopartikel werden in der Kosmetik eingesetzt, weil sie aufgrund ihrer einzigartigen Eigenschaften viele Vorteile bieten. Einige der Hauptgründe für den Einsatz sind:

  • UV-Filter als Sonnenschutz: Nanoteilchen wie Titandioxid oder Zinkoxid werden in Sonnenschutzmitteln verwendet, da sie ultraviolette (UV) Strahlen effektiv blockieren können. In ihrer Nanogröße sind sie transparenter auf der Haut, ohne den weißen Film zu hinterlassen, der oft bei herkömmlichen Sonnencremes auftritt.
  • Bakterientötende Wirkung: Silbernanopartikel haben beispielsweise antibakterielle Eigenschaften. In kosmetischen Produkten hemmen sie das Wachstum von Bakterien, was die Haltbarkeit der Produkte verbessert und Hautinfektionen vorbeugt.
  • Effizienter Transport von Inhaltsstoffen: Die winzigen Teilchen transportieren Wirkstoffe tiefer in die Hautschichten, denn dank ihrer geringen Größe können sie die Hautbarriere leichter durchdringen und die Wirksamkeit von Inhaltsstoffen wie Vitaminen oder Anti-Aging-Molekülen erhöhen. Das führt zu einer besseren Aufnahme und einer gezielteren Wirkung.
  • Verbesserte Textur und Hautgefühl: Nanomaterialien in Kosmetika können die Konsistenz und das Hautgefühl optimieren. Cremes, Lotionen oder Make-up-Produkte lassen sich geschmeidiger auftragen und fühlen sich leichter an, da Nanopartikel für eine gleichmäßigere Verteilung der Inhaltsstoffe sorgen.
  • Schutz vor Umwelteinflüssen: Einige Teilchen bieten Schutz vor schädlichen Umwelteinflüssen wie Luftverschmutzung oder freien Radikalen. Sie bilden sozusagen eine Schutzschicht auf der Haut, die als Barriere gegen schädliche Substanzen dient, wodurch die Haut vor vorzeitiger Alterung und Schäden bewahrt wird.
  • Lang anhaltende Wirkung: Sie können als Trägersystem fungieren, das die Freisetzung von Wirkstoffen verzögert oder kontrolliert. Das führt dazu, dass die Inhaltsstoffe über einen längeren Zeitraum hinweg aktiv bleiben und ihre Wirkung auf der Haut entfalten – ein Vorteil vor allem bei Anti-Aging-Produkten.

Sind Nanopartikel in Kosmetika bedenklich?

Die Sicherheit von Nanopartikeln in Kosmetika wird zunehmend hinterfragt, da ihre langfristigen Auswirkungen auf die Gesundheit und die Umwelt nicht vollständig geklärt sind. Obwohl sie in der Kosmetikindustrie weitverbreitet sind, ist ihre Wirkung auf den menschlichen Körper noch unzureichend erforscht.

Zwar können Nanomaterialien gesunde Haut nicht durchdringen, besonders bedenklich könnte es allerdings werden, wenn Nanoteilchen durch Hautverletzungen in die Blutbahn gelangen. In diesem Fall besteht die Möglichkeit, dass sie unerwünschte Reaktionen im Körper auslösen. Auch schwer lösliche bzw. unlösliche Partikel können sich im Körper mit der Zeit anreichern. Die genaue Wirkung ist allerdings noch unklar.

Ein großes Problem ist der Einfluss auf die Umwelt. Viele Nanopartikel gelangen beim Duschen oder Waschen über das Abwasser in Gewässer wie Flüsse oder Meere. Dort können sie langfristig schädliche Auswirkungen auf die Ökosysteme haben. Studien haben etwa gezeigt, dass bestimmte Nanomaterialien wie Titandioxid oder Zinkoxid toxische Effekte auf Fische und andere Meeresorganismen haben können. Denn diese sind biologisch nicht abbaubar und reichern sich daher langfristig in der Umwelt an.[1]

Auch wenn die Nanotechnologie viele Fortschritte ermöglicht hat, steckt die Erforschung der Risiken noch in den Anfängen und so gibt es noch keine umfassende Risikobewertung, die die Langzeitwirkungen von Nanomaterialien auf Mensch und Umwelt abschließend beurteilen könnte.

[1] https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/hgp_nanomterialien_in_der_umwelt_final_bf_deutsch.pdf

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Sicherheit von Nanomaterialien

Das Umweltbundesamt (UBA) arbeitet zusammen mit dem Bundesumweltministerium in der „Working Party on Manufactured Nanomaterials (WPMN)“ der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Dabei beschäftigen sie sich mit der Sicherheit von Nanomaterialien und entwickeln Richtlinien sowie Leitfäden, um die Prüfung und Bewertung von Nanomaterialien international zu standardisieren. Diese Arbeit ist entscheidend, da Nanomaterialien besondere physikalische und chemische Eigenschaften aufweisen, die von herkömmlichen Stoffen abweichen.

Ein weiteres zentrales Anliegen des UBA ist die Schaffung eines europäischen Produktregisters für nanomaterialhaltige Produkte. Dieses Register würde dafür sorgen, besser zu überwachen, wie Mensch und Umwelt mit Nanomaterialien in Berührung kommen.

Nanomaterialien in Kosmetik erkennen

Seit Juli 2013 besteht in der EU eine Kennzeichnungspflicht für Nanomaterialien in Kosmetik- und Körperpflegeprodukten, um mehr Transparenz zu schaffen. Sie müssen daher auf der Verpackung durch den Zusatz (nano) hinter dem betreffenden Inhaltsstoff gekennzeichnet werden. Das bedeutet, wenn ein Kosmetikprodukt Nanopartikel enthält, wird dies in der Liste der Inhaltsstoffe (INCI) neben der chemischen Bezeichnung angezeigt.

Um Nanomaterialien in Kosmetik zu vermeiden oder gezielt auszuwählen, sollten Verbraucherinnen und Verbraucher die INCI-Liste genau prüfen. Auch zertifizierte Naturkosmetik kann gelegentlich Nanopartikel enthalten, weshalb der Verweis auf (nano) eine verlässliche Quelle zur Identifikation ist​.

Neuerung der EU-Kosmetikverordnung

Am 15. März 2024 wurde die Verordnung (EU) Nr. 2024/858 veröffentlicht, die bestimmte Nanomaterialien in Kosmetika einschränkt. Diese Verordnung ändert und ergänzt die bestehende EU-Kosmetikverordnung (EG) Nr. 1223/2009.

Betroffen von diesen Änderungen sind Nanomaterialien wie Styrene/Acrylates Copolymer (nano), Kupfer (nano), kolloidales Silber (nano), Gold (nano) und Platin (nano).

Ab dem 1. Februar 2025 dürfen kosmetische Produkte, die diese Stoffe enthalten, nicht mehr auf dem europäischen Markt verkauft und ab dem 1. November 2025 müssen alle bestehenden Produkte mit diesen Inhaltsstoffen vom Markt genommen werden.[1]

[1] https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=OJ:L_202400858

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ADA Cosmetics für Kosmetik ohne Nanomaterialien

ADA Cosmetics steht für erstklassige Pflege und maximale Sicherheit – deswegen sind die Formulierungen unserer Kosmetikprodukte frei von schädlichen Schadstoffen. Wir verzichten bewusst auf Nanomaterialien aufgrund der Umweltbelastung und der noch unzureichenden Risikobewertung für den Menschen, denn die Gesundheit unserer Kundinnen und Kunden hat für uns oberste Priorität.

Wir legen besonderen Wert darauf, gesundheitlich bedenkliche Inhaltsstoffe konsequent zu vermeiden. Unsere Produkte sind pH-neutral und werden ohne den Einsatz von Tierversuchen entwickelt und getestet. Unsere Kosmetikprodukte sind frei von:

  • Nanomaterialien
  • Silikonen
  • Mineralölen
  • Mikroplastik (einschließlich flüssigem Mikroplastik und Mikroperlen)
  • Benzophenon-UV-Filtern

In unseren 40 Jahren Erfahrung setzen wir mit unserer Skincare-Kompetenz auf nachhaltige, hautschonende Rezepturen, die den höchsten Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen gerecht werden. So bieten unsere Produkte eine sichere und umweltbewusste Wahl für gesunde Haut und ein gutes Gewissen.

Entscheiden Sie sich jetzt für ADA Cosmetics und tun Sie Ihrer Haut sowie der Umwelt etwas Gutes. Mit unseren hochwertigen, tierversuchsfreien und umweltfreundlichen Pflegeprodukten setzen Sie auf Sicherheit, Qualität und Nachhaltigkeit – für gesunde Haut und ein reines Gewissen.

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FAQ

Welche Kosmetikprodukte enthalten Nanopartikel?

Nanopartikel finden sich häufig in folgenden Kosmetikprodukten:

  • Sonnenschutzmittel
  • Hautpflegeprodukte
  • Make-up
  • Haarpflegeprodukte

Sind Nanopartikel Plastik?

Nicht alle Nanopartikel bestehen aus Plastik. Sie können aus verschiedenen Materialien hergestellt werden, darunter Metalle wie Zink, Titan oder organische Stoffe. Es gibt jedoch auch Kunststoff-Nanopartikel, die in einigen Kosmetika verwendet werden.

Was bedeutet die Abkürzung Nano?

„Nano“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Zwerg“. In der Wissenschaft bezieht sich der Begriff auf extrem kleine Größen, typischerweise auf Partikel mit einem Durchmesser von weniger als 100 Nanometern.

 

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