Konservierungsstoffe in Kosmetikprodukten spielen eine wichtige Rolle für die Haltbarkeit und Sicherheit der Produkte. Allerdings können sie auch verschiedene Auswirkungen auf den Körper haben, die von kurzfristigen Reaktionen bis hin zu potenziell langfristigen Effekten reichen können.
Viele Menschen zeigen allergische Reaktionen auf bestimmte bedenkliche Konservierungsstoffe. Diese allergischen Reaktionen äußern sich oft in Form von Juckreiz, Rötungen oder Hautausschlägen, die meist unmittelbar nach der Anwendung auftreten.
Besonders bei empfindlicher Haut können die falschen Konservierungsstoffe Reizungen verursachen. Die Folge sind Irritationen, ein unangenehmes Gefühl auf der Haut und Trockenheit, Brennen oder ein Spannungsgefühl.
Vor allem die folgenden 3 Konservierungsstoffe stehen immer wieder in der Kritik:
- Parabene
- Formaldehyd
- MIT- und MCIT-Konservierungsmittel
Parabene
Parabene sind eine Gruppe chemischer Konservierungsstoffe, die häufig in Kosmetikprodukten verwendet werden. Sie gehören zu den Estern der 4-Hydroxybenzoesäure und haben eine stark fungizide und antimikrobielle Wirkung. Das bedeutet, dass sie sowohl Pilze als auch Bakterien bekämpfen können.
Trotz ihrer Wirksamkeit sind Parabene jedoch nicht unumstritten. Ein Hauptgrund für die Bedenken liegt in ihrer chemischen Struktur, die der des weiblichen Sexualhormons Östrogen ähnelt.
Einige Parabene stehen deshalb im Verdacht, den Hormonhaushalt zu stören oder gar krebserregend zu sein. Insbesondere mit Fällen von Brustkrebs wurden Parabene in einer britischen Studie aus dem Jahr 2004 in Verbindung gebracht. Diese Bedenken sind jedoch nicht eindeutig belegt, da verschiedene wissenschaftliche Studien zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen.
Formaldehyd
Formaldehyd ist Studien zufolge in hoher Konzentration gesundheitsschädlich. Es reizt die Atemwege und Schleimhäute, wenn es eingeatmet wird, und kann laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung Krebs im Nasenrachenraum auslösen.
Aus diesem Grund ist reines Formaldehyd als Konservierungsstoff in der Kosmetik bereits seit 2019 verboten. Das Problem: Von dieser Regelung sind Formaldehydabspalter ausgeschlossen und daher weiterhin erlaubt. Ab Ende Juli 2024 dürfen Kosmetikprodukte mit Formaldehydabspaltern nur noch auf den Markt gebracht werden, wenn sie entsprechend gekennzeichnet sind. Diese Regelung bezieht sich auf eine Gesamtkonzentration an abgespaltenem Formaldehyd von 0,001 % im Produkt.
MIT- und MCIT-Konservierungsmittel
MIT- und MCIT-Konservierungsmittel sind in die Kritik geraten, weil sie im Verdacht stehen, Allergien auszulösen. Angesichts der steigenden Anzahl von allergischen Reaktionen sah die Kosmetikindustrie in Europa 2013 die Notwendigkeit, zu handeln.
Die Industrieverbände empfahlen daher, die Verwendung dieser Stoffe zu reduzieren. Zu diesem Schluss kam außerdem der Europäische Wissenschaftliche Ausschuss zur Verbrauchersicherheit.
Heute sind MIT und MCIT in Produkten, die auf der Haut verbleiben (also Leave-on-Produkte), vollständig verboten. In abwaschbaren Produkten (Rinse-off-Produkte), bei denen die Kontaktzeit mit der Haut deutlich kürzer ist, wurden die erlaubten Konzentrationen dieser Konservierungsmittel stark eingeschränkt.
Die derzeit zugelassenen Mengen werden als ausreichend niedrig erachtet, um bei Menschen ohne Sensibilisierung keine allergischen Reaktionen auszulösen.
Schon gewusst?
Butyl- und Pentylparaben sind seit 2011 in Kosmetik für Kinder unter drei Jahren verboten, da die Wirkung dieser Parabene bei offenen Verletzungen auf der Haut nicht gänzlich eingeschätzt werden kann. |